Unwirtschaftliche Rahmenbedingungen:  öGIG stoppt Glasfaser-Projekt in Villach
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Unwirtschaftliche Rahmenbedingungen: öGIG stoppt Glasfaser-Projekt in Villach

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VILLACH. Mehr als 20 Internet-Provider bietet die öGIG (Österreichische Glasfaser Infrastruktur Gesellschaft) in ihrem offenen Glasfasernetz österreichweit Bürgerinnen und Bürgern zur Auswahl. Damit kann der jeweilige Bedarf eines Haushalts punktgenau nach den spezifischen Anforderungen gedeckt werden. Das digitale Angebot wird in Villach nun nicht zur Verfügung stehen. Die öGIG zieht sich nach sorgfältiger Prüfung mit dem Ausbau der modernen Glasfaser-Technologie aus Villach zurück. Die von der Gemeinde gesetzten Rahmenbedingungen machen eine wirtschaftliche Umsetzung des Infrastrukturprojekts nicht möglich.

öGIG-Geschäftsführer Alfred Pufitsch bedauert diesen Schritt sehr. „Das Projekt in Villach war für uns wirklich eine echte Herzensangelegenheit. Dementsprechend euphorisch sind wir an die Vorarbeiten, wie Planung, Entwicklung und Kundeninformation gegangen.“ Zunächst wurde auch am Ausbau festgehalten, da die öGIG – ungeachtet der herausfordernden Situation – großen Rückhalt in der Bevölkerung in Form von bereits getätigten Bestellungen hatte. Die wirtschaftliche Grundlage und Tragfähigkeit wäre im Rahmen des vollständigen, definierten Projektgebiets mit knapp 17.000 Haushalten gegeben gewesen. Zu den Ausbauregionen zählten dabei auch entlegene und baulich schwierige Gebiete. Diese wären mithilfe des Förderprogramms ‚Breitband Austria 2030‘ des Bundes ausgebaut worden.

„Wir erhielten zum Start seitens der Gemeinde durchaus positive Signale. Im weiteren Verlauf erwiesen sich jedoch die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit – insbesondere bei der Erlangung üblicher und notwendiger Genehmigungen – zunehmend schwieriger. Leider müssen wir uns dadurch schweren Herzens aus Villach zurückziehen“, betont Pufitsch. Die öGIG zieht damit die Konsequenzen aus einer Gesamtentwicklung, die die Wirtschaftlichkeit und Ausbaufähigkeit gefährdet haben.

Pufitsch: „Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, da wir wissen, wie wichtig der Ausbau der Infrastruktur in unserer Zeit für Bürgerinnen und Bürger sowie Wirtschaftstreibende wäre. Bei den Villacherinnen und Villacher, die bereits einen öFIBER Anschluss bestellt haben, möchten wir uns für das Vertrauen bedanken.“ Bereits geleistete Kundenzahlungen werden vom Unternehmen rückerstattet und getätigte Bestellungen kostenfrei storniert.

Als größter Errichter offener Glasfasernetze ist die öGIG bestrebt, die wichtige Digitalisierung in Österreich privatwirtschaftlich voranzutreiben. Angesichts des jährlich steigenden Datenverbrauchs im Land ist konkreter Handlungsbedarf gegeben. Ein leistungsstarkes Glasfasernetz ist nicht nur eine unverzichtbare Technologie der Zukunft, sondern auch die Schlüsselinfrastruktur und das Rückgrat für eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft einer Gemeinde. Mit aktuell über 100 eigenwirtschaftlichen Infrastruktur-Ausbauprojekten in ganz Österreich treibt das Unternehmen auf dem Weg in die Gigabit-Gesellschaft diese Digitalisierung voran.

Fotohinweis: Symbolfoto

Fotocredit: öGIG